Katzenexpertin Lucy Hoile: Das Problem mit den Nachbarskatzen
Die meisten Katzenbesitzer finden es gut, wenn die eigene Katze in der Nachbarschaft herumstreunt, da sie dadurch Kontakt zu ihren Artgenossen hat! Doch für unsere Katzen kann die Anwesenheit anderer Katzen oft stressig sein und zu Problemen führen.
Da Katzen als Haustiere immer beliebter werden, gibt es in städtischen Gebieten eine höhere Anzahl von Katzen, als es in der Natur vorkommen würde. Dies führt zu Territorialkonflikten und Verhaltensproblemen.
Katzenbesitzer müssen die Situation sorgfältig beobachten, um Konflikte zu vermeiden und den Stress für ihr Tier zu reduzieren.
Katzen in städtischen Gebieten
Die zunehmende Anzahl von Katzen in städtischen Gebieten hat zu einer unnatürlichen sozialen Dynamik geführt. Früher begegneten sich Katzen nicht oft, wenn sie in ihrem Revier patrouillierten. Sie haben die Kunst der Fernkommunikation durch Duftmarkierung (Urin-Markierung, Reiben im Gesicht und Kratzen) perfektioniert und konnten so potenzielle Konflikte vermeiden.
Wenn sich ihre Reviere überschneiden, ist es in ihrem Interesse, sich nicht über den Weg zu laufen, denn eine feindliche Interaktion stellt ein unnötiges Risiko dar. Das kann funktioniert, wenn beide Katzen auf natürliche Weise ein sogenanntes "Timesharing"-Arrangement entwickeln, bei dem sie jeweils einen Teil ihres Territoriums behalten, ohne dass andere Katzen in der Nähe sind.
In städtischen Gebieten überschneiden sich die Reviere jedoch so sehr, dass es für Katzen fast unmöglich ist, einander nicht zu begegnen. Ein einzelner Garten kann beispielsweise in das Revier mehrerer Katzen fallen. Sie können sich im Garten des anderen aufhalten, ihn als Durchgangsweg nutzen oder in manchen Fällen sogar in die Wohnung des anderen eindringen.
Viele Katzen lernen schnell, wie sie ihren Raum für sich beanspruchen können, was zu einschüchterndem Verhalten wie Anstarren und Blockieren des Zugangs zu Ressourcen führt. Das kann das Wohlbefinden von frei laufenden Katzen beeinträchtigen, aber auch das von denen, die die meiste Zeit im Haus verbringen.
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Angst bei der Begegnung mit anderen Katzen
Die Angst, die durch die Anwesenheit einer anderen Katze ausgelöst wird, kann oft zu einer Hyper-Wachsamkeit führen, d. h. zu einem Zustand, in dem sie ständig auf der Suche nach anderen Katzen ist, die ihr Revier betritt. Katzen, die übermäßig wachsam sind, sind in der Regel sofort bereit, aufzuspringen, um ihr Revier zu verteidigen.
Dieses Bedürfnis, ihr Revier zu verteidigen, kann unerbittlich sein und ist mit einem erheblichen Maß an Stress verbunden. Der Stress wird unter anderem mit körperlichen Erkrankungen wie der verminderten Immunfunktion in Verbindung gebracht.
Es kann aber auch sein, dass Katzen ängstlich werden und sich übermäßig lange verstecken, vor allem wenn sie in einen Hinterhalt geraten sind oder eine rivalisierende Katze in ihr Haus gekommen ist. Diese Reaktion ist genauso stressig und kann die Lebensqualität einer Katze stark beeinträchtigen.
Ein häufiges Verhaltensproblem, das aus diesem Stress resultiert, ist das Harnmarkieren, ein klassisches Beispiel dafür, dass eine Katze versucht, ihr Territorium sowohl drinnen als auch draußen zu markieren. Damit versucht sie ihr Zuhause für sich selbst zu festigen und das Gefühl der Sicherheit und Beruhigung zu verstärken.
Eine Katze kann sogar anfangen, an unpassenden Orten zu pinkeln, wenn sie sich draußen bedroht fühlt oder ein offenes Katzenklo benutzt. Wenn sie so viel Zeit in einem negativen emotionalen Zustand verbringt, kann dies zu Aggressionen gegenüber dem Besitzer oder anderen Katzen im Haushalt führen.
Und schließlich ist umgeleitete Aggression eine häufige Folge, wenn sie von einer fremden Katze gestört werden, aber nicht an sie herankommen (oder zu ängstlich sind, sie zu verjagen). In diesem Fall kann sich die Aggression gegen eine andere Katze oder eine Person im Haushalt richten. Das kann sehr ernst sein und zu einem Zusammenbruch der Beziehungen führen.
Wie du andere Katzen fernhältst
Es gibt Maßnahmen, die Katzenbesitzer/innen ergreifen können, um die Situation in den Griff zu bekommen:
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Installiere eine Katzenklappe mit Mikrochip, um zu verhindern, dass fremde Katzen ins Haus kommen.
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Sei wachsam, wenn du bei warmem Wetter Türen und Fenster offen lässt.
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Halte das Futter deiner Katzen von offenen Türen, Katzenklappen oder Fenstern fern, damit es keine anderen Katzen ins Haus lockt.
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Stelle einen katzensicheren Zaun in deinem Garten auf, damit keine anderen Katzen hineingelangen können.
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Triff mit anderen Katzenbesitzern eine Vereinbarung, nach der jede Katze zu unterschiedlichen Tageszeiten Zugang zu einem gemeinsamen Gebiet hat.
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Baue physische Barrieren wie Sträucher, Möbel oder Milchglasabdeckungen an den Fenstern auf, um die Privatsphäre zu wahren und das Anstarren und Einschüchtern zu verhindern.
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Sorge für zusätzliche Ausgänge für deine Katze, falls einer oder mehrere versperrt sein sollten.
Auch wenn wir keine volle Kontrolle über das Verhalten anderer Katzen haben, können wir uns darauf konzentrieren, dass sich unsere eigenen Katzen weniger gestresst fühlen. FELIWAY Optimum ist hier eine nützliche Ergänzung, die dazu beiträgt, dass sich deine Katze Zuhause wohlfühlt und entspannt ist.
Das Wichtigste ist, die Situation in den Griff zu bekommen, denn die Beliebtheit von Katzen als Haustiere bedeutet, dass Territorialkonflikte weiterhin an der Tagesordnung sein werden.
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